
Endlich Sommerurlaub
„Die Kunst des Ausruhens
ist ein Teil der Kunst des Arbeitens.“
John Steinbeck
Die Sommerferien sind die Zeit, in der es um uns herum ruhiger wird. In Paris machen sich im August alle kollektiv auf den Weg zur Küste, in den spanischen Städten trifft man auf den Straßen nur noch hitzebeständige Touristen und unsere Nachbarn in den Niederlanden bereiten ihre Campinganhänger vor. Auch bei uns in Deutschland planen viele ihren Urlaub, um eine Pause vom Alltag zu nehmen.
Aber um sich richtig zu erholen, braucht es manchmal mehr als eine schöne Umgebung, eine komfortable Unterkunft und prima Wetter.
Kennen Sie das?
Der Urlaub ist gebucht, man freut sich auf die Auszeit und mal endlich wieder mehr Zeit für Muße und die Familie. Aber dann kann man den Schalter nicht umlegen und kommt nicht richtig zur Ruhe.
Das Gedanken-Karussell kommt nicht zum Stillstand und gut schlafen kann man auch nicht.
Warum ist das so?
Warum fällt es uns manchmal so schwer abzuschalten?
Die Erklärung:
Unser Nervensystem braucht einfach Zeit, um vom fordernden Arbeitsalltag in den Entspannungsmodus umzuschalten. Wenn wir vor dem Urlaub noch schnell die wichtigsten Aufgaben erledigen, E-Mails beantworten und spät am Abend den Rechner zuschlagen, ist es oft nicht möglich am Morgen um 8 im Flieger einfach auf Urlaub zu schalten.
Das Stresshormon Cortisol braucht mindestens 12 Stunden, um abgebaut zu werden.
Bei hoher Anspannung vor dem Urlaub kann das auch durchaus noch länger dauern.
In einer Umfrage der DAK aus dem letzten Jahr wurde zur Erholung im Sommerurlaub befragt.
Von denen, die angegeben hatten, sich weniger gut oder überhaupt nicht erholt zu haben, antworteten auf die Frage: ‚Was hat dazu beigetragen, dass Sie sich nicht richtig erholen, können?‘
49% mit ‚Es gelang mir nicht abzuschalten.‘
Wir sind es gewohnt im Job ständig ansprechbar und erreichbar zu sein.
Das Resultat: Wir fühlen uns verpflichtet, ständig verfügbar zu sein. Das Handy haben wir ja auch immer dabei.
Daher ist es wichtig, dass Sie im Urlaub Ihre Erreichbarkeit limitieren und auch feste Zeiten definieren, wann Sie z.B. Emails abfragen. Übrigens wurde in der oben genannten Umfrage auch bei denen nachgefragt, die sich gut erholt hatten. Auf die Frage, was zur Erholung maßgeblich beigetragen hat, antworteten 32% mit ‘Der Verzicht auf Handy oder Internet.‘.
Wie machen wir es beim nächsten Urlaub besser?
Es ist sinnvoll, sich einen Tag Vorlauf zu gönnen.
Am Tag vor der Abreise bleibt Zeit den Arbeitsalltag ausklingen zu lassen.
Nach dem Urlaub tut man sich auch etwas Gutes, wenn es nicht direkt nach der Rückreise wieder in die Vollen geht. Vielleicht reicht es schon noch einen Tag im Homeoffice einzuplanen.
Und um langfristig sowohl körperlich und mental gesund zu bleiben, brauchen wir regelmäßig Auszeiten.
Wir sind ständig gefordert, müssen reagieren, Entscheidungen treffen und uns an die zunehmende Komplexität und Geschwindigkeit, mit der sich die Welt dreht, anpassen. Das kann auf Dauer zu Erschöpfung, Stress und Überlastung führen. Regelmäßige Pausen helfen uns, unsere Energiereserven wieder aufzuladen, um mit mehr Freude und Energie durchs Leben zu gehen.
Eine Auszeit bedeutet nicht nur den zweiwöchigen Sommerurlaub.
Es ist vielmehr eine bewusste Unterbrechung vom Alltag, um neue Kraft zu tanken, den Kopf freizubekommen und sich selbst wieder näher zu kommen. Es ist keine Flucht, sondern eine bewusste Entscheidung, sich Zeit für sich selbst zu nehmen – sei es für eine längere Reise, ein Wochenende zur Reflexion, einen Spaziergang im Park oder einfach eine Stunde nur für sich.
Tipps für kleine Auszeiten im Alltag
- Aktive Pause: Nimm dir täglich mindestens eine halbe Stunde, um frische Luft zu schnappen und den Kopf freizubekommen.
- Digitales Detox: Schalte für eine halbe Stunde alle digitalen Geräte aus und genieße die Stille.
- Tee- oder Kaffeepause: Gönn dir eine bewusste Pause mit deinem Lieblingsgetränk, ganz ohne Ablenkung.
- Mini-Meditation: Schließe die Augen oder schau aus dem Fenster, atme tief durch und konzentriere dich nur auf deinen Atem. Das wirkt sofort beruhigend.
Eine Auszeit muss nicht immer lang sein – manchmal reichen schon wenige Minuten, um neue Kraft zu schöpfen.
Planen Sie regelmäßig Ihre persönlichen Auszeiten!
Es ist eine Investition in sich selbst.
Ihre
Hilde Kloster & Christine Wall